Kokaingehalt weiterhin sehr hoch

Das DIZ veröffentlicht vierteljährlich Auswertungen zu den im DIZ und an den mobilen Einsätzen getesteten Kokain-Proben. Dies als Ergänzung zu den Jahresauswertungen und zur Sensibilisierung auf die spezifischen Risiken beim Konsum von Kokain. Die hier veröffentlichten Ergebnisse sind nicht repräsentativ für den gesamten Substanzmarkt der Stadt Zürich.

Kokain ist eine Substanz mit einem vergleichsweise hohen Schädigungs- und Abhängigkeitspotential. Neben den bekannten Risiken bedeutet das häufige Vorkommen von pharmakologisch wirksamen Streckmitteln, vor allem für regelmässig Konsumierende, ein schwer abschätzbares und zusätzliches Gesundheitsrisiko. Dabei handelt es sich seltener um akute Nebenwirkungen, sondern in erster Linie um Langzeitfolgen. Die Auswertung zeigt, dass auch Proben mit hohem Kokaingehalt häufig pharmakologisch wirksame Streckmittel enthielten. Zusätzlich stellt der stark schwankende Kokaingehalt ein oft unterschätztes Konsumrisiko dar. Je höher der Kokaingehalt, desto grösser ist die Gefahr einer Überdosierung. Hochdosiertes Kokain kann zusätzlich eine starke Belastung für das Herz-Kreislaufsystem darstellen und unter gewissen Umständen und körperlichen Voraussetzungen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. Informationen und Empfehlungen für einen möglichst risikoarmen Konsum sind hier zu finden.

Im zweiten Quartal 2023 (April bis Juni) wurden im Drogeninformationszentrum (DIZ) und bei zwei mobilen Drug Checkings in Zürich 176 als Kokain deklarierte Proben zur Analyse abgegeben. In diesem Quartal betrug der durchschnittliche Kokaingehalt der analysierten Proben 87.6 % Kokain. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 hat der durchschnittliche Wirkstoffgehalt um 2.1 % zugenommen. Der Kokaingehalt der untersuchten Proben variierte stark und lag zwischen 0.5 % und 100 %.

Im zweiten Quartal 2023 waren 14.8 % der oben genannten Kokainproben mit mindestens einer pharmakologisch wirksamen Substanz gestreckt. Am häufigsten wurde Levamisol (bei 15 Proben) beigemischt. Weitere Streckmittel waren Procain (6 Proben), Koffein (4 Proben) und Phenacetin (3 Proben). Ausserdem wurden im zweiten Quartal 2023 eine im Darknet gekaufte, falschdeklarierte Probe abgegeben, die ausschliesslich eine grosse Menge Koffein, Amphetamin sowie diverse Synthesenebenprodukte enthielt.

Detaillierte Informationen zu Kokain Streckmittel sowie auch SaferUse-Hinweise sind auf unserer Webseite zu finden.

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