Kokaingehalt weiterhin hoch, leichter Rückgang an Streckmitteln

Das DIZ veröffentlicht vierteljährlich Auswertungen zu den im DIZ und an den mobilen Einsätzen getesteten Kokain-Proben. Dies als Ergänzung zu den Jahresauswertungen und zur Sensibilisierung auf die spezifischen Risiken beim Konsum von Kokain. Die hier veröffentlichten Ergebnisse sind nicht repräsentativ für den gesamten Substanzmarkt der Stadt Zürich.

Kokain ist eine Substanz mit einem vergleichsweise hohen Schädigungs- und Abhängigkeitspotential. Neben den bekannten Risiken bedeutet das häufige Vorkommen von pharmakologisch wirksamen Streckmitteln, vor allem für regelmässig Konsumierende, ein schwer abschätzbares und zusätzliches Gesundheitsrisiko. Dabei handelt es sich seltener um akute Nebenwirkungen, sondern in erster Linie um Langzeitfolgen. Die Auswertung zeigt, dass auch Proben mit hohem Kokaingehalt häufig pharmakologisch wirksame Streckmittel enthielten. Zusätzlich stellt der stark schwankende Kokaingehalt ein oft unterschätztes Konsumrisiko dar. Je höher der Kokaingehalt, desto grösser ist die Gefahr einer Überdosierung. Hochdosiertes Kokain kann zusätzlich eine starke Belastung für das Herz-Kreislaufsystem darstellen und unter gewissen Umständen und körperlichen Voraussetzungen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. Informationen und Empfehlungen für einen möglichst risikoarmen Konsum sind hier zu finden.

Im dritten Quartal 2023 (Juli bis September) wurden im Drogeninformationszentrum (DIZ) und bei drei mobilen Drug Checkings in Zürich 230 als Kokain deklarierte Proben zur Analyse abgegeben. In diesem Quartal betrug der durchschnittliche Kokaingehalt der analysierten Proben 87.5 % Kokain. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 blieb der durchschnittliche Wirkstoffgehalt mit einer minimen Zunahme von 0.1 % praktisch identisch. Der Kokaingehalt der untersuchten Proben variierte stark und lag zwischen 18.5 % und 100 %.

Im dritten Quartal 2023 waren 12.6 % der oben genannten Kokainproben mit mindestens einer pharmakologisch wirksamen Substanz gestreckt. Dies entspricht einem Rückgang von 2.2 %.

Im Vergleich zum letzten Quartal ist eine gleichmässigere Verteilung unter den Streckmitteln zu beobachten. Im letzten Quartal war Levamisol klar das häufigste Streckmittel, dies ist im dritten Quartal weniger prägnant. Häufigstes Streckmittel ist im dritten Quartal Procain (in 10 Proben), gefolgt von Coffein (in 9 Proben), Levamisol (in 8 Proben) und Phenacetin (in 3 Proben). Zudem wurde eine Probe getestet, die zusätzlich zu Kokain 11% Methamphetamin enthielt.

Detaillierte Informationen zu Kokain Streckmittel sowie auch SaferUse-Hinweise sind auf unserer Webseite zu finden.

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