Im vierten Quartal 2021 wurden im Drogeninformationszentrum (DIZ) und bei mobilen Einsätzen in Zürich 185 als Kokain deklarierte Proben zur Analyse abgegeben

Risikoeinschätzung

Neben den bekannten Nebenwirkungen  und dem grossen psychischen Abhängigkeitspotential von Kokain bedeutet das häufige Vorkommen von pharmakologisch wirksamen Streckmitteln, vor allem für regelmässig Konsumierende, ein schwer abschätzbares und zusätzliches Gesundheitsrisiko. Dabei handelt es sich seltener um akute Nebenwirkungen, sondern in erster Linie um Langzeitfolgen. Die Auswertung zeigt, dass auch Proben mit hohem Kokaingehalt häufig pharmakologisch wirksame Streckmittel enthielten. Zusätzlich stellt der stark schwankende Kokaingehalt ein oft unterschätztes Konsumrisiko dar. Je höher der Kokaingehalt, desto grösser ist die Gefahr einer Überdosierung. Hochdosiertes Kokain kann eine starke Belastung für das Herz-Kreislauf-System darstellen und unter gewissen Umständen und körperlichen Voraussetzungen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. Informationen und Empfehlungen für einen möglichst risikoarmen Konsum sind auf saferparty.ch unter Kokain-Safer-Use zu finden.

Kokaingehalt

Im vierten Quartal 2021 betrug der durchschnittliche Kokaingehalt der im DIZ oder im Rahmen der mobilen Drug-Checking analysierten Proben 81.5 % Kokain*HCl. Im Vergleich zum letzten Quartal hat der durchschnittliche Wirkstoffgehalt um 0.2 % abgenommen. Der Kokaingehalt der untersuchten Proben variierte stark und lag zwischen 28.3 % und 99.3 %.

Pharmakologisch wirksame Streckmittel

Bei Kokain handelt es sich oftmals um ein Gemisch aus Kokain und einem oder mehreren Streckmitteln. Ein Teil dieser Streckmittel ist pharmakologisch nicht wirksam (z.B. Laktose, Stärke, Zellulose) und hat keine zusätzlichen Auswirkungen auf die Gesundheit. Häufig werden die Streckmittel jedoch so gewählt, dass ein höherer Kokaingehaltvorgetäuscht und eine Wirkungsverstärkung und/oder - verlängerung hervorgerufen wird.

Im vierten Quartal 2021 waren 24.4 % aller Kokainproben, die im DIZ und bei mobilen Einsätzen zur Analyse abgegeben wurden, mit mindestens einer pharmakologisch wirksamen Substanz gestreckt. Am häufigsten wurde Levamisol (bei 21.7 % der Proben) beigemischt. Weitere Streckmittel waren verschiedene Lokalanästhetika (8.3 %), Koffein (3.9 %), Phenacetin (2.8 %) und Paracetamol (1.1 %).

Die detaillierte Auswertung mit zusätzlichen Informationen zu den Streckmitteln findet ihr weiter unten unter Downloads

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