Wiederanstieg von verunreinigten Proben

2023 wurden im Drogeninformationszentrum (DIZ) Zürich insgesamt 404 Cannabisproben zur Analyse abgegeben. Bei 286 Proben handelte es sich um Cannabis-Blüten, bei 89 Proben um Haschisch und bei 29 Proben um andere Cannabisprodukte wie Öle, Liquids, Edibles und Dabs (Cannabiskonzentrat).

Synthetische Cannabinoide

2023 waren 19 (4.7 %) aller Cannabisproben, die im DIZ zur Analyse abgegeben wurden, mit mindestens einem synthetischen Cannabinoid versetzt. 3 dieser Proben (0.75 %) waren mit zwei unterschiedlichen synthetischen Cannabinoiden versetzt. Im Jahr 2022 waren 11 (2.8 %) und 2021 noch 49 (11 %) aller Cannabisproben, die im DIZ zur Analyse abgegeben wurden, mit mindestens einem synthetischen Cannabinoid versetzt.

Halbsynthetische Cannabinoide

2023 wurden im DIZ 27 Proben mit halbsynthetischen Cannabinoiden getestet. Davon wurden 15 Proben mit einem auffallend hohen ∆8-THC-Wert analysiert. ∆8-THC kommt, wenn überhaupt, nur in sehr geringen Mengen als natürliches Cannabinoid in der Hanfpflanze vor. Da in einigen Proben jedoch eine auffallend hohe Konzentration von ∆8-THC analysiert wurde, besteht der Verdacht, dass dieses auf nicht natürlichem Weg bzw. nachträglich auf CBD-Blüten aufgetragen wurde. Dieser Verdacht wird, durch den häufig gleichzeitig hohen gemessenen CBD-Wert erhärtet.

Die detaillierte Cannabis-Auswertung 2023 kann dem angehängten Bericht entnommen werden. Dies sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Jahr 2023:

- Cannabis in Blütenform weist nach wie vor einen sehr geringen CBD-Anteil auf. Da eine protektive Wirkung von CBD vermutet wird (Verminderung der unerwünschten Wirkungen von THC), ist dies aus Sicht der Schadensminderung problematisch. Es wird empfohlen, insbesondere bei Cannabis mit sehr hohem THC-Anteil, dieses mit CBD-Cannabis zu vermischen.

- Die CBD–Werte im Haschisch sind wieder etwas gestiegen. Die durchschnittlichen Werte sind immer noch tiefer als 2021, aber etwas höher als letztes Jahr. Es ist unklar, worauf dies zurückzuführen ist.

- Vermehrt wurden Proben mit halbsynthetischen Cannabinoiden (Delta-8-THC und HHC)abgegeben. Gesamthaft wurden 27 Fälle, ausgeglichen auf die beiden Halbjahre verteilt, registriert.

- In der zweiten Jahreshälfte gab es eine Zunahme der Verunreinigungen. Die Fälle von synthetischen Cannabinoiden waren mit 17 vor allem in der zweiten Jahreshälfte angesiedelt, nachdem in der ersten Jahreshälfte nur 2 Fälle detektiert wurden.

- Verdachtsfälle auf synthetische Cannabinoide sind rückläufig, die Einschätzung der Konsument*innen zeigt sich jedoch als präziser. 2022 wurden 90 Proben mit Verdacht abgegeben, 2023 waren es 64. Markant gestiegen sind dabei die bestätigten Verdachtsfälle. Im Vorjahr haben sich nur 5.5 % der Verdachtsfälle bestätigt. Dieses Jahr waren es ganze 23.4 %. Das deutet darauf hin, dass sich die Konsument*innen einerseits der Möglichkeit einer Verunreinigung bewusst sind, andererseits die Symptome synthetischer Cannabinoide genauer bestimmen können.

- Das Einhalten der Safer-Use-Regeln ist bei diesem dynamischen Cannabis-Markt nach wie vor sehr wichtig.

Weitere Informationen zu Cannabis finden Sie auf unserer Webseite hier.

Die hier veröffentlichten Ergebnisse sind nicht repräsentativ für den Substanzmarkt der Stadt Zürich.

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