Cannabis ist die in der Schweiz am häufigsten konsumierte illegale Substanz. Gemäss einer repräsentativen Umfrage haben im Jahr 2017 5.2 % der 15- bis 64-Jährigen im Kanton Zürich in den letzten 30 Tagen vor der Befragung Cannabis konsumiert. Hochgerechnet auf die Stadt Zürich würde dies bedeuten, dass rund 16 000 Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren regelmässig Cannabis konsumieren. In einem nicht reglementierten Markt wie demjenigen für Cannabis ist es für Konsumierende nicht möglich, sich unabhängig und fundiert über den THC- und CBD-Gehalt von auf dem Schwarzmarkt erworbenen Substanzen zu informieren.
Mit dem Aufkommen von synthetischen Cannabinoiden, die seit Anfang 2020 gehäuft auf legales, sogenanntes CBD-Cannabis aufgetragen und trügerisch als illegales Gras weiterverkauft werden, hat sich die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen für Cannabis-Konsumierende massiv verschärft. Die Stadt Zürich hat sich deshalb entschieden, als erstes Angebot weltweit ab Oktober 2020 ein Cannabis-Drug-Checking zu eröffnen. Im Drogeninformationszentrum Zürich (DIZ) können neu jeden Donnerstagabend maximal 10 Konsumierende ihr Cannabis-Produkt auf die Inhaltstoffe überprüfen lassen und Beratungsleistungen in Anspruch nehmen.
Die Analyseresultate bieten interessante Einblicke in die aktuelle Lage auf dem Cannabismarkt. Der eigens für das Angebot entwickelte Fragebogen lässt nebst soziode-mographischen Daten Rückschlüsse auf Konsummotive, Risikoverhalten und negative Auswirkungen in Zusammenhang mit dem Konsum zu. Der vorliegende Bericht bietet eine Übersicht über die Erkenntnisse aus den ersten drei Monaten Cannabis-Drug-Checking.