Nikotin ist ein psychoaktives Alkaloid und kommt in synthetischer Form oder in unterschiedlichen Mengen in Tabakblättern vor. Diese enthalten über 4000 Inhaltsstoffe; neben dem Hauptwirkstoff Nikotin sind dies Teer (sorgt für den Geschmack), Kohlenmonoxid, Benzol, Cadmium, Nitrosamine, Cyanwasserstoff, Stickstoff, Blausäure etc. In verarbeiteten Tabakprodukten werden in der Regel weitere Stoffe hinzugefügt.
Nikotin gehört zur Gruppe der Stimulanzien.
Nikotin stimuliert die Freisetzung zahlreicher Neurotransmitter und Hormone, darunter Acetylcholin, Noradrenalin, Adrenalin, Arginin-Vasopressin, Serotonin, Dopamin und β-Endorphin, die für den Großteil seiner psychoaktiven Wirkung verantwortlich sind.
Nikotin wirkt stimulierend (und konzentrationssteigernd), bei höheren Dosen auch beruhigend und muskelentspannend; es mildert Hunger-, Angst- und Aggressionsgefühle und kann leichte Euphorie erzeugen.
Wirkungseintritt
Die Freisetzung von Nikotin erfolgt sofort beim Anzünden der Zigarette. Nikotin gelangt, gebunden an Teerteilchen, zuerst in die Lunge und von dort ins Blut. Nach 7 bis 60 Sekunden erreichen die Nikotinmoleküle das Gehirn.
Wirkdauer
10–30 Minuten
Konsumformen
Tabak wird meist geraucht, seltener geschnupft oder gekaut. Nikotin wird in E-Zigaretten verdampft. Tabak / Nikotin auf keinen Fall essen!
Erscheinungsformen
Tabak (Zigaretten, Zigarren, Pfeifentabak, Schnupftabak, Kautabak (Snus), Tabakerhitzer (IQOS)). Synthetisch: Flüssigkeit für E-Zigaretten (meist als Kartusche).
Individuell und von der Konsumform abhängig; 0,2–2 mg Nikotin. Die tödliche Nikotindosis liegt bei Erwachsenen bei ca. 60 mg, bei Kindern und Jugendlichen deutlich tiefer.
Beschleunigung des Herzschlags, Verengung der peripheren Blutgefässe, Verringerung der Sauerstoffmenge im Blut. Als Tabak geraucht: Kopfschmerzen, Einschränkung des Geruchs- und Geschmackssinns. Bei regelmässigem Konsum: Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz, vermehrte Freisetzung von Adrenalin und erhöhte Aktivität des Magen-Darm-Traktes, Appetitunterdrückung. Meist bei Erst- oder seltenem Konsum: herabgesetzte Körpertemperatur, Übelkeit und/oder Brechreiz sowie Schwindelgefühle.
Langzeitrisiken
Sowohl die Begleitstoffe des Tabakrauchs als auch der Verbrennungsprozess sind hauptverantwortlich für die bekannten gesundheitlichen Folgen des Rauchens – u.a. ein erhöhtes Risiko für Herz- und Lungenerkrankungen (Asthma, chronische Bronchitis, COPD, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose, Lungenkrebs), Schädigung der Magenschleimhaut (Gefahr von Magengeschwüren).
Nikotin gehört zu den Substanzen mit dem höchsten Abhängigkeitspotential, mit körperlichen und psychischen Symptomen. Entzugserscheinungen sind Depressionen, Angstgefühle, Unruhe, Schlaflosigkeit und (langfristig bei Abstinenz) Gewichtszunahme.
Die Einnahme von Medikamenten (z.B. Antibabypille) in Kombination mit hohem Tabakkonsum beeinträchtigt die Durchblutung (Thrombosegefahr!).
E-Zigaretten
Bei E-Zigaretten wird flüssiges Nikotin gemeinsam mit anderen Hilfsstoffen verdampft. Dies ist deutlich weniger schädlich als das Zigarettenrauchen. Die Langzeitrisiken sind jedoch weitgehend unbekannt; der Dampf gewisser E-Zigaretten enthält krebserzeugende Stoffe (Aldehyde). Der regelmässige Konsum nikotinhaltiger E-Zigaretten führt wie bei Zigaretten zur Nikotinabhängigkeit.
Wasserpfeife, Shisha
Jeglicher Konsum von Tabak bringt gesundheitliche Risiken mit sich, nicht nur das Rauchen von Zigaretten. Auch das Rauchen von Wasserpfeifen kann abhängig machen und die Gesundheit schädigen.
Es ist nicht eindeutig erwiesen, wie schädlich das Rauchen einer Wasserpfeife ist. Das Wasser bei der Wasserpfeife kühlt und aromatisiert zwar den Rauch, filtert die Schadstoffe jedoch nicht heraus. Dadurch bleiben praktisch alle Schadstoffe enthalten und werden inhaliert. Deshalb bestehen beim Rauchen von Wasserpfeifen wohl dieselben Risiken wie beim Zigarettenrauchen. Durch verschiedene Zusatzstoffe (Aromen etc.) können diese möglicherweise sogar verstärkt werden.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfern alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.