Halluzinogene Pilze mit dem Wirkstoff Psilocybin wachsen in der freien Natur und wurden von indigenen Kulturen als Heil- und Rauschmittel genutzt. Bekannteste Sorten: Spitzkegeliger Kahlkopf (Psilocybe semilanceata), «Mexikaner» (Psilocybe cubensis) und «Hawaiianer» (Panaeolus cyanescens oder Copelandia cyanescens). Bei der Einnahme wird Psilocybin vom Körper in das Abbauprodukt Psilocin umgewandelt, das erst für die psychoaktive Wirkung der Pilze verantwortlich ist. Psilocin entfaltet seine psychoaktive Wirkung vor allem durch die Aktivierung bestimmter Serotonin-Rezeptoren. Die klinische Forschung untersucht derzeit Psilocybin als mögliche Behandlung verschiedener psychiatrischer Störungen.
Tiefe Dosen: anregend, leicht euphorisierend, Lachflash
Mittlere Dosen: leicht halluzinogen und die Fantasie anregend
Hohe Dosen: stark halluzinogen, sehr psychedelisch. Verändertes Raum-Zeit- und Ich-Empfinden – die Zeit dehnt sich aus, die Umgebung wird oft als traumartig empfunden; visionäres Eintauchen in fremdartige Welten, das Empfinden tiefer Einblick in sich selbst und ein Gefühl starker Verbundenheit mit der Natur
Wirkungseintritt
zwischen 15–60 Minuten
Wirkdauer
3–7 Stunden, abhängig von Sorte und Zubereitung.
Nacheffekte
6 Stunden
WIRKUNG (von reinem Psilocybin)
Wirkungseintritt
Nach 20 – 40 Minuten; Peak: nach 60 – 90 Minuten
Wirkdauer
2-3.5 Stunden
Erscheinungsformen
Frische oder getrocknete Pilze, «Magic Truffles» (Amsterdam); synthetisches (reines) Psilocybin als weisses Pulver.
Der Wirkstoffgehalt unterliegt starken Schwankungen.
Durchschnittliche Dosierungen getrockneter* Pilze:
Spitzkegeliger Kahlkopfleicht: 0,5–0,8 g, mittel bis stark 0,8–max. 3 g
«Hawaiianer»: leicht 0,3–0,5 g, mittel bis stark 0,5–max. 2 g
«Mexikaner»: leicht 0,5–1,5 g, mittel bis stark 1,5–max. 6 g
*bei frischen Pilzen das Zehnfache
Konsumformen
gegessen, in Tee getrunken, selten geraucht (verminderte Wirkung)
Dosierung von reinem Psilocybin:
µg/kg - Wirkung
45 µg/kg - leichte bis moderate Wirkung
115 µg/kg - mittlere Wirkung
215 µg/kg - mittlere bis starke Wirkung
315 µg/kg - sehr starke Wirkung (Dosierungen über 25 mg pro Gesamteinnahme sollten vermieden werden)
Das Geschlecht hat keinen Einfluss auf die Dosierung, jedoch das Alter. Je älter man ist, desto weniger treten ungewünschte Nebenwirkungen und Angstzustände auf. Dies beruht wahrscheinlich auf den erlernten besseren Umgang mit negativen Gefühlen sowie der Verringerung der Serotonin-Rezeptoren, an die Psilocybin bindet, mit zunehmendem Alter.
Weitere Angaben zur Dosierung sind auf unserem Factsheet Dosierung Magic Mushrooms zu finden.
Die Pupillen weiten sich, Puls und Blutdruck steigen an, Erhöhung der Körpertemperatur (Schweissausbrüche), Atembeschwerden und Herzklopfen können auftreten. Gelegentlich kann es zu Übelkeit und Kreislaufkollaps (vor allem in Kombination mit Alkohol) kommen. Möglich sind auch Gleichgewichtsstörungen, Verwirrung und Angstzustände im Rahmen sog. «Bad Trips»; bei einem «Bad Trip» können Panikattacken und später Traumafolgestörungen auftreten.
Psychosen können ausgelöst werden, wenn dafür eine Vulnerabilität besteht. Infolge eines Bad Trips kann es zu einer Traumafolgestörung kommen (posttraumatische Belastungsstörung). Wenn auch selten so können nach Psilocybin-Konsum wie bei allen Psychedelika Flashback-Phänomene auftreten, die auf Dauer psychisch stark belastend sein können. Eine Psilocybin-Abhängigkeit ist nicht bekannt.
Vermeide Mischkonsum, konsumiere Pilze auf keinen Fall mit Alkohol oder Medikamenten zusammen!
Verzichte auf den Mischkonsum mit Lithium. Es besteht eineerhöhte Gefahr für Psychosen und Schlaganfälle.
Konsumiere kein Tramadol, wenn du psychedelische Substanzen konsumierst. Tramadol verringert die Schwelle für Schlaganfälle, während psychedelische Substanzen diese bei dafür anfälligen Personen auslösen können.
Cannabis kann unerwartete starke Effekte in Kombination mit psychedelischen Substanzen haben und zu Angstzuständen, Panikattacken und Paranoia führen. Es wird vom Mischkonsum abgeraten bzw. empfohlen, Cannabis tiefer als gewohnt zu dosieren und lange Pausen dazwischen einzulegen.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfern alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.