LSD (Lysergsäurediethylamid) ist eine halluzinogene Substanz, die chemisch synthetisiert wird. Wie andere Psychedelika beeinflusst LSD im Gehirn vorrangig das serotonerge Transmittersystem und führt zu einer Veränderung des Raum/Zeit- und Körperbewusstseins mit subjektiver Verstärkung von Emotionen und sensorischen Eindrücken, Halluzinationen sowie verändertem Realitätssinn und Bedeutungserleben. LSD wurde bis zu seinem Verbot 1970 gelegentlich als Hilfsmittel in der Psychotherapie eingesetzt. Heute wird weltweit wieder vermehrt zum Einsatz von LSD in der Psychiatrie geforscht und in der Schweiz auch vereinzelt bereits therapeutisch mit LSD gearbeitet.
Die LSD-Wirkung ist sehr stark von Drug, Set und Setting abhängig. Als Psychedelikum intensiviert und verfremdet LSD die Sinneswahrnehmungen und das Raum-Zeit-Empfinden. Stimmung und Gefühle können sich abrupt verändern. Hochdosiert kann es zur Loslösung vom eigenen Körper kommen. Besonders in der Anfangsphase des Trips können leichte Atembeschwerden, Herzrasen, Schweissausbrüche, veränderter Blutdruck und Übelkeit auftreten.
Wirkungseintritt:
nach 20–60 Min.
Wirkdauer:
ca. 8–12 Std.
Nacheffekte:
2–5 Std.
20–150 Mikrogramm (= 0.05–0.15 mg); Dosierungen von mehr als 150 Mikrogramm erzeugen höchst intensive psychedelische Erlebnisse und sollten nur von sehr erfahrenen Konsument*innen eingenommen werden.
Erscheinungsformen:
flüssig; meist in Form von Papiertrips (Löschpapier, Filz) oder – meist höher dosierten – Mikrotabletten aus Gelatine (Micros) erhältlich.
Krämpfe, Zähneknirschen und Schwankungen der Körpertemperatur und des Blutdrucks. Die Risiken beim Gebrauch von LSD liegen eindeutig im psychischen Bereich und sind von der Persönlichkeitsstruktur des Users / der Userin abhängig. Die Wahrnehmungsveränderungen auf einem Trip können so intensiv sein, dass Unerfahrene sich von der Flut von Eindrücken überfordert fühlen. Vor allem bei Nichtbeachtung der Regeln betreffend Set und Setting kann es zu Fehlreaktionen, Orientierungsverlust, Panik, Paranoia und «Horrortrips» kommen.
Langzeitrisiken:
Es besteht – auch bei einmaligem Konsum – die Gefahr, dass Psychosen ausgelöst werden können. Nach intensiven Panikattacken im Rahmen von «Horrortrips» können später Traumafolgestörungen auftreten. Nicht selten können nach LSD-Konsum anhaltende Flashback-Phänomene auftreten, die für manche Personen auf Dauer psychisch stark belastend sein können. Es ist keine LSD-Abhängigkeit bekannt.
Kontraindikationen:
Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Epilepsie, psychischen Problemen oder Erkrankungen, Psychosen, paranoiden Persönlichkeitsstörungen, Menschen, die Neuroleptika* nehmen müssen oder Schwangere sollten auf den Konsum von LSD verzichten.
* Neuroleptika sind Medikamente, die vor allem zur Behandlung von psychischen Störungen eingesetzt werden (z.B. Haldol, Leponex oder Zyprexa).
Verzichte auf den Mischkonsum mit Lithium. Es besteht eine erhöhte Gefahr für Psychosen und Schlaganfälle.
Verzichte auf den Konsum von LSD, wenn du Trizyklische Antidepressiva (wie Saroten®, Anafranil®, Insidon®,Surmontil®) nimmst. Es besteht eine erhöhte Gefahr für Bad-Trips, Psychosen und Schlaganfälle.
Konsumiere kein Tramadol, wenn du psychedelische Substanzen konsumierst. Tramadol verringert die Schwelle für Schlaganfälle, während psychedelische Substanzen diese bei dafür anfälligen Personen auslösen können.
Cannabis kann unerwartete starke Effekte in Kombination mit psychedelischen Substanzen haben und zu Angstzuständen, Panikattacken und Paranoia führen. Es wird vom Mischkonsum abgeraten bzw. empfohlen, Cannabis tiefer als gewohnt zu dosieren und lange Pausen dazwischen einzulegen.
Für die Wirkung von LSD (Lysergsäurediethylamid) ist neben der Dosis immer auch das eigene Befinden (Set) und die Umgebung (Setting) sehr entscheidend. Es besteht beim Konsum von LSD-Filzen das Risiko der Einnahme anderer falschdeklarierter, pharmakologisch wirksamer Streckmittel und/oder hochdosierter Filze. Der stark variierende Wirkstoffgehalt von LSD-Filzen kann zur unabsichtlichen Einnahme hoher Dosen LSD führen, welche das Risiko für ein negatives Erlebnis (Bad Trip) erhöhen. Hohe Dosen erhöhen das Risiko selbst für erfahrene Konsumierende. Es können höchst intensive psychedelische Erlebnisse hervorgerufen werden, welche verstörend und angsteinflössend sein können. In den letzten Jahren haben wir immer wieder falschdeklarierte LSD-Filze analysiert (Filze, welche anstelle von LSD eine andere psychoaktive Substanz enthielten). Solche Falschdeklarationen stellen, je nach Substanz, ein hohes Gesundheitsrisiko dar.
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfern alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.