Amphetamin ist ein synthetisch hergestelltes Stimulans, das der Stoffgruppe der Phenethylamine zugeordnet wird. Amphetamin bewirkt eine Ausschüttung von Dopamin und Noradrenalin im Hirn und wirkt dadurch euphorisierend und antriebssteigend. Unter dem Namen Speed oder Pep wird meist eine Mischung aus Koffein und Amphetamin verkauft. Medizinische Amphetamine werden unter anderem in der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt.
Freisetzung der körpereigenen Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin. Steigerung des Selbstwertgefühls, Erhöhung der Körpertemperatur, Unterdrückung von Hunger und Schlafbedürfnis, Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, erhöhte Risikobereitschaft, unterdrücktes Schmerzempfinden, Euphorie und gesteigerter Rededrang (Laberflash).
Die empfundene Wirkung und Wirkdauer ist bei jeder Person sehr individuell. Wichtige Faktoren, wie Amphetamin auf eine Person wirkt, ist die Dosierung, Konsumhäufigkeit, Konsumerfahrung, Set und Setting.
Wirkungseintritt
Geschnupft: nach 2 − 10 Minuten
Geschluckt: nach 15 – 120 Minuten (auf leeren Magen deutlich schneller als auf vollen)
Gespritzt: bereits nach wenigen Sekunden
Wirkdauer
Geschnupft 3 - 6 Stunden
Geschluckt: 4 − 12 Stunden (Amphetamin wird im Körper schlecht abgebaut)
Gespritzt: 4 - 6 Stunden. Amphetamin wird im Körper schlecht abgebaut.
Nacheffekte
Bis zu 24 Stunden (geschnupft und geschluckt).
Aufgrund der unterschiedlichen Reinheit (der Amphetamingehalt von Strassen-Amphetamin kann sehr unterschiedlich sein!) ist die Dosierung schwierig und die Gefahr einer ungewollten Überdosierung hoch. Dosierungen mit mehr als 25 mg reinem Amphetamin verstärken die negativen Effekte; eine Dosis von 50 mg innerhalb von 12 Stunden sollte nicht überschritten werden.
Geschnupft
leicht: 10-25 mg
mittel: 25-40 mg
stark: 40-75 mg
Geschluckt
leicht: 10-20 mg
mittel: 20-50 mg
stark: 50-70 mg
Erscheinungsform
Weisses, beiges, gelbliches oder rosafarbenes Pulver oder Paste, selten in Kapseln abgefüllt oder in Pillenform.
Amphetaminpasten galten lange als eine besonders konzentrierte Form von Amphetamin, da man glaubte, dass diese reiner sowie koffeinfrei seien und direkt aus dem Herstellungslabor kämen. Tatsächlich sind diese «Pasten» aber chemisch relativ unrein, da sie nicht oder nur ungenügend im Herstellungslabor aufgereinigt werden oder, wie in den meisten Proben vermutet, aus angefeuchteten Amphetaminsalz-Koffeingemischen bestehen. Es wird vermutet, dass der Verkauf in Pastenform in der Schweiz vor allem dazu dient, den Konsument*innen eine bessere Qualität vorzutäuschen und zudem als Streckmittel dient. Die Lösungsmittel, resp. die als Streckmittel eingesetzten Flüssigkeiten sind stark flüchtig - die Substanz trocknet an der Luft relativ rasch. So kann die Paste trotz Feuchtigkeit geschnupft werden. Um welche flüssigen Streckmittel es sich dabei handelt, ist bis anhin nicht klar. Möglich wäre ein Einzelstoff oder ein Gemisch bestehend aus Wasser, Ethanol, Aceton und potentiell gesundheitsschädigenden Methylalkohol. Aufgrund der Toxizität dieser Lösungsmittel sollten Amphetaminpasten vor dem Konsum immer gut getrocknet werden. Jedoch kann die Substanz trotzdem weiterhin potentiell gesundheitsschädigende Lösungsmittelrückstände enthalten.
Bei echter Amphetaminpaste handelt es sich um Amphetaminbase, welche nicht oder unvollständig zu einem Salz wie Hydrochlorid oder Sulfat umgesetzt wurde. Diese riecht nachverwesendem Fisch (aminartig), ist eher wachsartig und schwierig nasal zu konsumieren, da echte Paste klebrig ist und über die Schleimhäute schlecht resorbiert werden kann. Sie wird beispielsweise mit Phenylaceton oder Isopropylalkohol angefeuchtet (Phenylaceton oder Isopropylalkohol sind mögliche Ausgangsstoffe in der Amphetaminsynthese).
Zittern, Unruhe, Übelkeit, Herzrasen und Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität, Gereiztheit und Appetitlosigkeit und aggressives Verhalten (vor allem in Kombination mit Alkohol) sind möglich. Bei hohen Dosen: Halluzinationen, unkontrollierte Bewegungen (Tics), Kreislaufversagen, Schlaganfälle sowie Nieren-, Leber-, Herzversagen und Zustände tiefer Bewusstlosigkeit. Eine oft unterschätzte Gefahr ist das Ansteigen der Körpertemperatur bis auf 41 ºC mit lebensbedrohlicher Überhitzung und Austrocknung des Körpers als Folge.
Nach dem Runterkommen: extremes Schlafbedürfnis, starkes Hungergefühl, depressive Stimmung, Angstzustände, Gereiztheit usw. Zudem besteht das Risiko unabsichtlich Syntheseverunreinigungen zu konsumieren. Syntheseverunreinigungen entstehen bei unsauberer Herstellung im Labor. Inwiefern diese Verunreinigungen und ihre Wechselwirkung mit dem Amphetamin gesundheitsschädigend sind, ist nicht bekannt.
Langzeitrisiken
Eine Amphetamin-Abhängigkeit mit psychischen Symptomen kann sich bei regelmässigem Konsum rasch einstellen. Häufiger Amphetaminkonsum kann zu Mangelerscheinungen (Kalziummangel, bewirkt Knochen- und Zahnprobleme) und psychischen Problemen wie Depressionen führen. Bei intensivem Konsum kann es zu ständiger Unruhe (aber auch anhaltender Müdigkeit), Schlaf- und Kreislaufstörungen, Angst und Paranoia bis hin zur Amphetaminpsychose kommen. Ausserdem sind hoher Blutdruck, motorische Störungen, Gewichtsverlust, Hautentzündungen («Speedpickel»), Magenbeschwerden, Bauch-Krämpfe, sowie Leber- und Nierenschäden und epileptische Anfälle möglich. Das Schnupfen schädigt die Nasenschleimhäute und Nasenscheidewand, das Schlucken die Magenschleimhäute. Der chronische Konsum begünstigt Hirnblutungen und Schlaganfälle mit plötzlichen Lähmungen. Möglicherweis besteht bei einem chronischen Konsum ein erhöhtes Risiko später an einer Parkinson’schen Demenz zu erkranken.
Sowohl bei Pulvern als auch bei Pasten liegt das Amphetamin chemisch als Sulfat vor. Pasten wurden nach der Herstellung nicht ausreichend getrocknet oder nachträglich mit einem flüssigen Streckmittel in Pastenform gebracht. Bei diesen flüssigen Streckmitteln handelt es sich um Lösungsmittel (z.B. Isopropylalkohol oder Phenylaceton), die toxisch sind. Deshalb sollten Amphetaminpasten vor dem Konsum immer gut getrocknet werden!
LSD-Analoga sind Substanzen, welche chemisch eine grosse Ähnlichkeit mit LSD besitzen und vergleichbar wirken können. Einige davon sind bereits länger bekannt (bspw. ALD52, ETH-LAD, AL-LAD, PRO-LAD etc.) und sind pharmakologisch wie auch psychopharmakologisch zumindest teilweise untersucht worden. Bei anderen handelt es sich um neuere «Kreationen» (bspw. die Derivate 1P-LSD,1B-LSD, 1cP-LSD, 1V-LSDetc.), zu denen nur wenige oder gar keine Daten vorliegen. Gewisse LSD-Analoga dürfen in einigen Ländern (noch) legal produziert, gehandelt und konsumiert werden, worin die Hauptursache für deren Verbreitung liegt.
Die meisten LSD-Analoga unterscheiden sich in ihrer Wirkung und/oder in ihrer Potenz naturgemäss von LSD (bspw. ETH-LAD, AL-LAD, LSZ etc.). Bei den sogenannten 1-acylierten LSD-Verbindungen (bspw. 1P-LSD, 1V-LSD, 1B-LSD,ALD-52 etc.) wird im Gegensatz dazu aufgrund von pharmakologischen Untersuchungen vermutet, dass sie sich im Körper in LSD umwandeln (sie funktionieren als sogenannte Prodrugs) und somit eine vergleichbare psychoaktive Wirkung wie LSD entfalten.
Bei Prodrugs von LSD und LSD-Analoga ist nicht abschliessend geklärt, ob diese, neben ihrer psychoaktiven Wirkung, noch weitere pharmakologische Effekte bewirken können. Wie potent diese Prodrugs im Vergleich zur daraus entstehenden Substanz sind (z.B.1P-LSD hin zu LSD), und in welchem Ausmass jeweils eine Verzögerung des Wirkungseintritts erfolgt, ist möglicherweise substanzabhängig und nicht zu verallgemeinern. Daher ist es wichtig, sich vorsichtig an die Dosis/Wirkung heranzutasten, um Überdosierungen zu vermeiden.
In Amphetaminproben können eine Vielzahl an Substanzen enthalten sein, die ihren Ursprung im Herstellungsprozess haben. Sie werden als Syntheseverunreinigungen oder Synthesenebenprodukte bezeichnet. Deren Vorhandensein hängt vom Herstellungsprozess wie auch vom betriebenen Aufwand ab, das hergestellte Amphetamin am Schluss zu reinigen
Jede Syntheseverunreinigung stellt ein unbekanntes Gesundheitsrisiko dar: die gesundheitsgefährdenden Eigenschaften wurden nie wissenschaftlich untersucht und sind daher nur schwer abzuschätzen. Je mehr verschiedene Syntheseverunreinigungen in einer Probe enthalten sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Verunreinigung mit hoher gesundheitsschädigender Wirkung darunter ist. Es kann bereits eine geringe Menge einer solchen Verunreinigung schädlich sein. Zudem sind Syntheseverunreinigungen ein Hinweis auf eine unsachgemässe Herstellung/Reinigung. Es ist auch wichtig anzufügen, dass ein regelmässiger Konsum von Amphetamin mit Syntheseverunreinigungen ein höheres gesundheitliches Risiko birgt als ein einmaliger Konsum.
Wenn Du oder jemand anderes nach der Einnahme von Drogen oder Alkohol dringend Hilfe benötigt, rufe unter 144 einen Notarzt. Sag den Nothelfern alles, was Du weisst.
Es könnte Leben retten.